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Zwei neue Publikationen im Berlin-Monitor: Studie zu Klassismus & Klassenverhältnissen und Repräsentativerhebung zur Stadtgesellschaft in multiplen Krisen

Diese Woche können gleich zwei Studien des Berlin-Monitors der Öffentlichkeit präsentiert werden. Der zweite Schwerpunkt der Aktivierenden Befragung zu Klassenverhältnissen und Klassismus erscheint unter dem Titel „Immer noch ‚arm, aber sexy‘? Ungleiche Lebenslagen und Klassenverhältnisse in Berlin.“ beim Verlag zu Klampen und steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Am heutigen Montag, den 18.12.23, wurden zudem die Ergebnisse der dritten Repräsentativerhebung in einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt. Die Studie erscheint in Kürze.

Das Team des Berlin-Monitors steht für Rückfragen und Feedback jederzeit zur Verfügung und freut sich auf eine produktive Diskussion der Ergebnisse!

SAVE THE DATE – Tagung des Instituts für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal, 19.-21. Juni 2024, Magdeburg und Stendal

„Emanzipatorische Wege aus den Krisen: Analysen, Widersprüche und Zukunftskonzepte aus Wissenschaft und Praxis“


Liebe Kolleg:innen, liebe Studierende, liebe Interessierte,

wir laden Euch und Sie herzlich zur Tagung „Emanzipatorische Wege aus den Krisen: Analysen, Widersprüche und Zukunftskonzepte aus Wissenschaft und Praxis“ des Instituts für demokratische Kultur (IdK) der Hochschule Magdeburg-Stendal ein. Die Tagung wird vom 19. bis 21. Juni 2024 in Magdeburg und Stendal stattfinden.

In Sachsen-Anhalt stehen entscheidende Monate und Jahre vor uns: Werden sich autoritäre Bewegungen und Parteien durchsetzen? Oder wird es gelingen, demokratische, ja vielleicht sogar emanzipatorische Wege aus den Krisen miteinander zu finden? Die Herausforderungen sind tiefgreifend und vielgestaltig. Sie sind ineinander verwoben und doch nicht ohne weiteres gemeinsam zu lösen.

Die Tagung

  • macht dazu ausgewählte Problembereiche in ihrer landes- und regionalspezifischen Ausprägung zum Thema (Prekäre Lebenslagen, Antisemitismus, Rassismus, Rechtsextremismus, Anthropogener Klimawandel, etc.);
  • fragt nach der zu Grunde liegenden gesellschaftlichen Gesamtkonstellation (Demokratiedistanz, Autoritarismus etc.)
  • und bietet Raum, demokratische Zukunftsvisionen zu entwerfen sowie vorhandene Strategien bekannt(er) zu machen, zu prüfen und ggf. zu erweitern.

Die Tagung soll Engagierten aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik die Gelegenheit bieten, sich diesen Herausforderungen gemeinsam zu widmen.

Weitere Informationen zum organisatorischen und inhaltlichen Rahmen der Tagung folgen zeitnah.

Mit kollegialen Grüßen
das Organisationsteam am IdK

Zweite Mitgliederversammlung des Instituts für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal

Am 25. Oktober 2023 trafen sich die Mitglieder des Instituts für demokratische Kultur (IdK), um sich über die laufende Arbeit am Institut sowie die aktuellen sozialen und politischen Herausforderungen in Sachsen-Anhalt auszutauschen. 

Die Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Matthias Quent und Prof. Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya begannen mit einer Bilanz des letzten Jahres und berichteten über laufende und kommende Vorhaben. Hierzu gehört auch eine in Planung befindliche IdK-Tagung, die in Magdeburg vom 19. bis 21. Juni 2024 stattfinden wird.

Zudem erhielten die Mitglieder Einblicke in zwei laufende Forschungsprojekte, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den alltäglichen und politischen Erfahrungen von Menschen in prekären Lebens- und Arbeitsverhältnissen auseinandersetzen. Selana Tzschiesche stellte Ergebnisse des nächsten, in Erscheinung befindlichen Berichts des Berlin-Monitor zur Diskussion. Der Bericht erforscht Klassenverhältnisse in Berlin aus qualitativ-subjektwissenschaftlicher Perspektive. Freda Grünhage stellte die zentralen Bau- und Meilensteine des seit 2022 laufenden Projekts StadtseeGeschichten vor. Das Projekt entwickelte Konzepte aufsuchender politischer Bildung im Stadtteil Stendal-Stadtsee.

Nach einem weiteren Input von Matthias Quent und Katrin Reimer-Gordinskaya diskutierten die Mitglieder über die gegenwärtigen Aufgaben und Herausforderungen kritischer Demokratieforschung in Sachsen-Anhalt. Dabei ging es unter anderem um die Frage, in welchem Verhältnis die Analyse autoritärer Bedrohungslagen und die Entwicklung emanzipatorischer Transformationsstrategien stehen sollte. In dem Zusammenhang wurde auch das Verhältnis von Forschung, Wissenstransfer, Vernetzung und öffentlicher Intervention reflektiert.

Schließlich wurde während der Mitgliederversammlung ein personeller Wechsel im Vorstand beschlossen. Judith Linde-Kleiner hat die Hochschule Magdeburg-Stendal berufsbedingt verlassen und ist entsprechend aus dem Vorstand zurückgetreten. Als Nachfolge wurde Marleen Hascher gewählt. Die Vorstandsmitglieder danken Judith Linde-Kleiner für das tolle Engagement der letzten Monate und freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Marleen Hascher.

Programmbeirat verurteilt Antisemitismus und ruft zu Demokratieoffensive auf

Magdeburg. Der Beirat des Landesprogramms für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit verurteilt die Angriffe der Hamas auf Israel und den Hass gegen Jüdinnen und Juden: „Wir sind entsetzt über die weltweite Welle des Hasses und der Gewalt gegen Jüdinnen und Juden. In seiner Vielfalt steht der Beirat des Landesdemokratieprogramms geschlossen an der Seite von Jüdinnen und Juden sowie für die unbedingte Freiheit und Zukunft jüdischen Lebens in Sachsen- Anhalt, Deutschland und weltweit ein.“ Es brauche mehr Angebote der Prävention, der politischen Bildung und der Unterstützung von Betroffenen von Antisemitismus. „Wir bekräftigen die Maßnahmen gegen Antisemitismus und zur Stärkung der jüdischen Community, wie sie im Landesprogramm für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit und im Landesprogramm für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt verankert sind. Es ist von großer Bedeutung, den Kampf gegen Antisemitismus zu intensivieren.“ heißt es in der einmütig beschlossenen Erklärung.

Gleichzeitig ruft der Beirat angesichts des schwindenden Demokratievertrauens zu einer gemeinsamen Demokratieoffensive auf. „Wir dürfen nicht hinnehmen, dass sich immer mehr Menschen von demokratischen Werten abwenden. Es braucht überzeugende demokratische Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit und mehr Beteiligung der Bevölkerung“, heißt es in dem einstimmig gefassten Beschluss des zivilgesellschaftlichen Beirates. „Wir alle müssen klar Haltung beziehen gegen jede Form von Hass und Diskriminierung sowie die Versuche, den demokratischen Rechtsstaat zu delegitimieren.“

Schwerpunkte der Demokratieoffensive sind:

  • Demokratie im Alltag leben: Ob in Kommunen, Vereinen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen oder politischen Gremien: Mitbestimmung muss allen offenstehen – und Teil des gelebten Alltags werden.
  • Demokratie braucht Sicherheit: Schutz vor Angriffen auf Bürgerinnen und Bürger, die sich kommunalpolitisch und ehrenamtlich engagieren muss sichergestellt werden.
  • Demokratie braucht Förderung: Demokratische Bildungs- und Beratungsangebote benötigen gute und verlässliche Förderbedingungen.
  • Demokratie braucht Vielfalt: Sachsen-Anhalt lebt von der Vielfalt der Menschen, die sich unabhängig ihrer Herkunft oder ihrer geschlechtlichen und sexuellen Identität in unsere Gesellschaft einbringen. Hürden für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sollen weiter abgebaut werden.
  • Demokratie braucht betriebliche Mitbestimmung: Gewerkschaften, Personal- und Betriebsräte, sowie Jugend- und Auszubildendenvertretungen tragen dazu bei, dass Beschäftigte ihre Stimme für gute, gesunde und familienfreundliche Arbeitsbedingungen einbringen und bei Veränderungsprozessen mitwirken können.
  • Demokratie braucht starke Allianzen und Netzwerke: Sachsen-Anhalts Zivilgesellschaft leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Stärkung der Demokratie: Für eine Demokratieoffensive braucht es stärkere Bündnisse und Wortmeldungen: Politik und Zivilgesellschaft müssen in ihrer Verschiedenheit solidarisch zusammenstehen, wenn der demokratische Konsens angegriffen wird. 

Ministerin Petra Grimm-Benne betonte: „Ob Bürgerforen, Mitbestimmung in Betrieben oder gelebte Nachbarschaft: Demokratie braucht alle Bürgerinnen und Bürger. Mit einer gemeinsamen Demokratieoffensive setzen Politik und Zivilgesellschaft auf mehr Teilhabe. Mit dem Schulterschluss setzen wir ein Zeichen der Geschlossenheit. Gemeinsam werden wir unsere Demokratie gegen Angriffe verteidigen.“

Oberkirchenrat Albrecht SteinhäuserBeauftragter der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung Sachsen-Anhalt sagte: „Infragestellungen des demokratischen Grundkonsenses unserer Gesellschaft und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gehen nicht nur von den politischen Rändern aus, sondern ganz aktuell auch von Teilen unserer Gesellschaft. Staat und Gesellschaft sind gemeinsam herausgefordert, klar Haltung zu zeigen für Demokratie und Miteinander in unserem Land.“

„Die Zivilgesellschaft ist eine wesentliche Quelle demokratischer Alltagskultur. Hier kommen Menschen zusammen und erheben ihre Stimme: Für mehr Teilhabe und Mitbestimmung. Gegen Antisemitismus. Gegen Rassismus. Für eine Gesellschaft, in der man, ohne Angst verschieden sein kann.‘ Diese Strukturen und Strategien müssen gestärkt werden.“ hob Professorin Katrin Reimer-Gordinskaya von der Hochschule Magdeburg-Stendal hervor.

Pascal Begrich, Geschäftsführer von Miteinander e.V. sagte: „Die Zunahme demokratiefeindlicher Haltungen verdeutlicht einmal mehr die Notwendigkeit einer aktiven zivilgesellschaftlichen Auseinandersetzung. Dafür braucht es Beratungs- und Unterstützungsangebote insbesondere für jene, die von Antisemitismus und Rassismus betroffen sind. Es braucht Maßnahmen der politischen Bildung und Radikalisierungsprävention zur Stärkung einer offenen und solidarischen Gesellschaft.“

Hintergrund:

Der Beirat des Landesprogramms für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit besteht aus Vertreterinnen und Vertretern zivilgesellschaftlicher Vereine und Institutionen und berät die Landesregierung in Fragen der Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention. Weitere Informationen finden sich unter https://demokratie.sachsen-anhalt.de/landesprogramm-wir-sind-das-land/gremien/beirat.  

Anlagen

Gemeinsame Erklärung zu den Angriffen auf Israel – Gemeinsam gegen jeden Antisemitismus

Die terroristischen Angriffe der Hamas gegen Menschen in Israel, die Morde und die Entführungen erschüttern uns. Unsere Solidarität gilt den Menschen in Israel. Die blutigen Gewalttaten verdeutlichen erneut die mörderische Dimension des Antisemitismus. Wir sind entsetzt über die weltweite Welle des Hasses und der Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, die sich auch in Deutschland auf den Straßen und in den Sozialen Medien manifestiert. Sie zeigt einmal mehr, dass auch hier die Sicherheit von Jüdinnen und Juden gefährdet ist. Die Mordtaten islamistischer Terrororganisationen und antisemitische Proteste gegen die Reaktionen Israels auf die Angriffe verurteilen wir ohne Wenn und Aber.

In Folge der Hamas-Angriffe leiden die Zivilbevölkerungen in Israel und Gaza, insbesondere Familien, Frauen und Kinder. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen sowie Freundinnen und Freunden. 

In seiner Vielfalt steht der Beirat des Landesdemokratieprogramms geschlossen an der Seite von Jüdinnen und Juden sowie für die unbedingte Freiheit und Zukunft jüdischen Lebens in Sachsen- Anhalt, Deutschland und weltweit ein. Die Vertreterinnen und Vertreter der zivilgesellschaftlichen Vereine und Verbände, Gewerkschaften, Hochschulen sowie christlicher, jüdischer und islamischer Religionsgemeinschaften bekennen sich zum Existenzrecht Israels und zum Kampf gegen jede Form von Antisemitismus – israelbezogener, islamischer, rechtsextremer oder linksextremer Antisemitismus oder Antisemitismus aus der Mitte der Gesellschaft.

Wir bekräftigen die Maßnahmen gegen Antisemitismus und zur Stärkung der jüdischen Community, wie sie im Landesprogramm für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit und im Landesprogramm für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt verankert sind. Es ist von großer Bedeutung, den Kampf gegen Antisemitismus zu intensivieren. Die Sicherheit von Jüdinnen und Juden in Sachsen-Anhalt muss gestärkt werden. Die Beratung und Unterstützung für Betroffene von Antisemitismus muss ausgebaut und dauerhaft gefördert werden. Gezielte Informationskampagnen und Maßnahmen der politischen Bildung können das Bewusstsein für jede Form von Antisemitismus und seine Gefahren schärfen und die Auseinandersetzung fördern. Auch hier braucht es den Ausbau entsprechender Projekte.

Beiratsbeschluss: Demokratieoffensive für ein weltoffenes und modernes Sachsen-Anhalt

Wir sind besorgt über den aktuellen Zustand unserer Demokratie in Sachsen-Anhalt und rufen Politik wie Zivilgesellschaft auf, mit vereinten Kräften eine Demokratieoffensive zu starten. Jüngst veröffentlichte Studien[1] zeigen, dass gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, rassistische und antisemitische Einstellungen in Sachsen-Anhalt verbreitet sind. Jede zehnte Person weist demnach ein geschlossen rechtsextremes Weltbild auf. Während sich laut Sachsen-Anhalt Monitor mit 92 Prozent die deutliche Mehrheit der Bevölkerung zur Idee der Demokratie bekennt, sind nur ein Drittel mit dem tatsächlichen Funktionieren demokratischer Prozesse zufrieden. Es ist eine Entfremdung zwischen Bürgerinnen und Bürgern einerseits und den demokratischen Parteien und Institutionen andererseits zu erkennen. Hieraus erwächst eine zunehmende Gefahr für die Demokratie, der wir auch mit Blick auf die anstehenden Kommunal- und Europawahlen mit verstärkten Anstrengungen begegnen müssen. Unser gemeinsames Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger für die Teilnahme an den Wahlen ebenso zu gewinnen wie für die aktive Nutzung demokratischer Mitbestimmungsmöglichkeiten.

Wir rufen die Landesregierung, die Zivilgesellschaft, die Wirtschaft, Organisationen und Verbände sowie alle öffentlichen Akteure dazu auf, sich in die Demokratieoffensive einzubringen. Wir dürfen nicht hinnehmen, dass sich immer mehr Menschen von demokratischen Werten abwenden. Es braucht überzeugende demokratische Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit und mehr Beteiligung der Bevölkerung an politischen Aushandlungsprozessen. Wir alle müssen klar Haltung beziehen gegen jede Form von Hass und Diskriminierung sowie die Versuche, den demokratischen Rechtsstaat zu delegitimieren.

Mit dem Landesprogramm für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit hat die Landesregierung in enger Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft viele gute Maßnahmen von gelebter demokratischer Teilhabe, politischer Mitbestimmung und des Zusammenlebens in Vielfalt entwickelt. Ergänzt wird dies mit dem Landesprogramm für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus in Sachsen-Anhalt sowie dem Landesprogramm für ein geschlechtergerechtes Sachsen-Anhalt. Im Rahmen der geförderten Vorhaben konnte eine Vielzahl an innovativen Beteiligungsformaten entwickelt und Zugänge zu demokratischer Teilhabe insbesondere für Zielgruppen eröffnet werden, die bislang unterdurchschnittlich partizipiert haben. Der Programmbeirat betont die Wirksamkeit und Notwendigkeit der geförderten Initiativen und Projekte. 

Mehr noch: Aktivitäten zur Förderung der Demokratie und ihre Verteidigung gegen Bedrohungen von innen und außen müssen ausgebaut werden. Kontroverse Debatten und eine Vielfalt an Meinungen sind Kern einer demokratischen Kultur. Sie zu erhalten und auszubauen

gelingt nur, wenn alle demokratischen Kräfte gegen Angriffe auf demokratische Prinzipien und Institutionen entschlossen und gemeinsam handeln.

Empfehlungen und Forderungen

Demokratische Räume stärken. Die aktuellen Krisenerscheinungen und der damit einhergehende Veränderungsdruck verunsichern und erschöpfen viele Menschen. Das nutzen insbesondere Rechtsextremisten aus und verbreiten ihre menschenverachtenden und verfassungsfeindlichen Inhalte offensiv im Netz und auf der Straße. Dem müssen wir entgegengetreten. Politik und Zivilgesellschaft müssen proaktiv agieren, aufsteigenden Gerüchten und Ressentiments schnell entgegentreten sowie eigene Themen offensiv kommunizieren. Dazu gehört, in Parteien, Verbänden und Organisationen die Kommunikation zu stärken und so die Bindung der Mitgliedschaft zu verbessern.

  • Politische Entscheidungen müssen transparent und verständlich werden.
  • Sorgen und Ängste der Menschen vor Ort müssen wahr- und ernstgenommen werden, ohne Ressentiments zu bestärken.
  • Regionale Bürgerforen und verstärkte Aktivitäten in den digitalen Netzwerken sollen dazu genutzt werden, vorhandene Probleme im demokratischen Dialog zu lösen.
  • Demokratische Haltungen und eine demokratische Kultur müssen auch in Vereinen und Verbänden entwickelt und gestärkt werden.
  • Bürgerinnen und Bürger, die sich kommunalpolitisch und ehrenamtlich engagieren, sowie journalistisch Tätige müssen in ihrer wichtigen Arbeit unterstützt und vor Angriffen geschützt werden.
  • Räume für demokratisches Engagement müssen transparent und barrierearm gestaltet werden.

Krisen-Resilienz aufbauen – Teilhabe fördern. Bei der Bewältigung von Krisen stehen oft materielle Herausforderungen und kurzfristige Lösungsstrategien im Vordergrund. Langfristig angelegte Strukturen im unmittelbaren Sozialraum, die beim Umgang mit Krisen Halt geben und demokratischen Austausch ermöglichen, kommen dabei oft zu kurz. Ob in Kommunen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen oder politischen Gremien: Mitbestimmung muss Teil des gelebten Alltags werden, damit die Selbstwirksamkeit erhöht wird.

  • Innerhalb der Regelstrukturen von Kinder- und Jugendhilfe, Schule und vielen mehr sollen Teilhabemöglichkeiten gestärkt werden. Dabei kann auf Best-Practice-Erfahrungen aufgebaut werden.
  • Demokratie lernen ist ein lebenslanger Prozess und betrifft alle Generationen. Neben bestehenden Strukturen wie Schülerinnen- und Schülervertretungen, Elternvertretungen, Quartiersprojekten, Nachbarschafts-Netzwerken, Seniorinnen- und Seniorenvertretungen, Mehrgenerationenformaten und Beiräten müssen Möglichkeiten der aktiven Teilhabe und Mitbestimmung in allen Bereichen des Lebens ausgebaut werden. Gestärkt werden sollen auch Selbstorganisationen, insbesondere strukturell benachteiligter Gruppen. 
  • Unsere Demokratie braucht jede Stimme. Bürgerschaftliches Engagement und politische Partizipation geht vom Individuum aus und ist im Sinne der Subsidiarität, Eigenverantwortung und Solidarität zu fördern. 

Bildung und Beratung für Demokratie. Sachsen-Anhalt verfügt über vielfältige Angebote zur Unterstützung des demokratischen Engagements und der Auseinandersetzung mit Demokratiefeindlichkeit. Diese gilt es zu verstetigen und als Daueraufgabe zu verstehen. Es braucht gute und verlässliche Rahmenbedingungen, die demokratisches Engagement sowie politische Mitbestimmung ermöglichen und fördern. Dazu gehören Bildungs- und Beratungsangebote für die Auseinandersetzung mit Menschen- und Demokratiefeindlichkeit.

  • Alle Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind in ihren Entwicklungen kontinuierlich wissenschaftlich zu untersuchen. Aus den Befunden muss entsprechendes Handeln für Politik und pädagogische Praxis abgeleitet werden. Dabei muss Antifeminismus künftig stärker berücksichtigt werden.
  • Die wichtige Arbeit der Beratungsstellen, die Betroffene von Diskriminierung und Gewalt unterstützen, sowie der Monitoringstellen, die entsprechende Daten erfassen, ist abzusichern.
  • Dabei ist eine Vernetzung der Beratungsstellen, die sich mit verschiedenen Diskriminierungsformen befassen, anzustreben.
  • Bei der Entwicklung und Umsetzung von Gegen- und Präventionsmaßnahmen sind Selbstvertretungen und die Perspektive von Betroffenen stärker zu berücksichtigen.
  • Die politischen Stiftungen leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die gesellschaftliche und demokratische Bildungsarbeit. Die finanzielle Förderung von Stiftungen, die auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen, muss dauerhaft auf eine rechtssichere Grundlage gestellt werden.

Diversität leben. Sachsen-Anhalt lebt von der Diversität der Menschen, die sich unabhängig ihrer Herkunft oder ihrer geschlechtlichen und sexuellen Identität in unsere Gesellschaft einbringen. Mit der Demokratieoffensive wollen wir Hürden für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben weiter abbauen.

  • Unsere Demokratie lebt vom gegenseitigen Respekt, der Unantastbarkeit der individuellen Menschenwürde und der Wertschätzung gesellschaftlicher Vielfalt. Alle Partner der Demokratieoffensive setzen sich dafür ein, dass das Recht auf Schutz vor Diskriminierung konsequent umgesetzt wird – und zwar überall in Sachsen-Anhalt.
  • Ideologien der Ungleichwertigkeit wie Rassismus und Antisemitismus, Frauenfeindlichkeit, Queer- und Transfeindlichkeit müssen noch stärker als bisher mit Präventionsansätzen bekämpft werden. 

Ausländische Fachkräfte sind für die Betriebe und Unternehmen in Sachsen-Anhalt unverzichtbar geworden. Im Kampf gegen den Fach- und Arbeitskräftemangel streben wir an, noch attraktiver für gezielte Zuwanderung zu werden. Gleichzeitig möchten wir die Potentiale der bereits in Sachsen-Anhalt lebenden Migrantinnen und Migranten durch Qualifizierungsmaßnahmen nutzen und fördern.

Betriebliche Demokratie gewährleisten. Die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretungen ist eine wichtige Säule der Demokratie.

  • Personal- und Betriebsräte, sowie Jugend- und Auszubildendenvertretungen tragen dazu bei, dass Beschäftigte ihre Stimme für gute, gesunde und familienfreundliche Arbeitsbedingungen einbringen und bei Veränderungsprozessen mitwirken können. Funktionierende betriebliche Mitbestimmung ist im Interesse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. 
  • Auch in der betrieblichen Demokratie ist menschenfeindlichen Ressentiments entgegenzutreten.

Allianzen und Netzwerke ausbauen. Sachsen-Anhalts Zivilgesellschaft ist vielfältig und leistet durch Ehren- wie Hauptamt unschätzbar wichtige Arbeit. 

  • Für eine Demokratieoffensive braucht es stärkere Bündnisse und Wortmeldungen: Politik und Zivilgesellschaft müssen in ihrer Verschiedenheit solidarisch zusammenstehen, wenn der demokratische Konsens angegriffen wird. 
  • Eine landesweite Demokratiekonferenz sollte jährlich für eine solche Verständigung einen Raum bieten.

Save the Date – Fachtag: Elektronische Gesundheitskarte für Asylsuchende Personen 

Liebe Mitbürger*innen und Interessierte,

es gibt gute Gründe für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte: Der Zugang asylsuchender Personen zur medizinischen Versorgung wird barriereärmer und dies erlangt eine besondere Relevanz im Falle von Kindern und Menschen mit besonderem medizinischem Bedarf; zugleich werden die Sozialbehörden entlastet, da der Entscheidungs- und Prüfaufwand wegfällt.

In Sachsen-Anhalt findet die Praxis der (elektronischen) Gesundheitskarte derzeit als einer der wenigen Bundesländer in keinem Landkreis/kreisfreier Stadt Anwendung. 

Der Workshop bietet die Möglichkeit, das Konzept der elektronischen Gesundheitskarte für Asylsuchende kennenzulernen und sich mit Expert*innen und Praktiker*innen über dessen möglichen Umsetzung auszutauschen. Dazu möchten wir Sie herzlich einladen.

Eine Einladung mit dem Programm des Fachtags folgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Kontakt:       
Caroline Kwiedor (studentische Hilfskraft): caroline.kwiedor@stud.h2.de
Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta: sevasti.trubeta@h2.de

Organisiert durch die Projektgruppe „Solidarische Stadtbürgerschaft — Solidarische Region Altmark“ und die Professur „Kindheit und Migration“

Wann: Mittwoch, den 10.01.2024, 14:00 – 17:00 Uhr

Wo:    Hochschule Magdeburg Stendal: Standort Stendal: Osterburger Straße 25, 39576 Hansestadt Stendal (haus 1, Aula)

Pressegespräch „Demokratie in Sachsen-Anhalt unter Druck: Lageeinschätzungen und Handlungsempfehlungen“

Die relative Schwäche des demokratischen Spektrums in Politik und Zivilgesellschaft lässt Raum für die Stärke der äußersten Rechten.

Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya, Vorstandsvorsitzende des Instituts für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal

Wissenschaft und Zivilgesellschaft suchen an der Hochschule Magdeburg-Stendal nach demokratischen Wegen durch die Krisen

Die am 28.6.2023 veröffentlichte repräsentative Studie des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts (EFBI) der Universität Leipzig zu politischen Einstellungen hat einmal mehr gezeigt: Die demokratische Kultur steckt in Ostdeutschland in einer handfesten Krise. Sachsen-Anhalt belegt im ostdeutschen Ländervergleich einen besorgniserregenden ersten Platz bei der Verbreitung rechtsextremer Einstellungen. Aber die bisherigen Reaktionen auf das nachgewiesene Ausmaß mangelnder politischer Beteiligung, extrem rechter Einstellungen und ökonomischer Unsicherheit sind unzureichend. Nötig sind grundlegende ursachenbezogene Strategien für mehr materielle Teilhabe und politische Mitbestimmung der heterogenen Bevölkerung. Zugleich müssen die Maßnahmen insbesondere gegen Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus intensiviert und verstetigt werden. Das Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal, der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e.V., der Deutsche Gewerkschaftsbund, Miteinander e.V., LAMSA e.V. und OFEK e.V. rufen dazu auf, diesen Prozess gemeinsam zu gestalten.

Teilhabe und Mitbestimmung statt Autoritarismus

In Sachsen-Anhalt nimmt eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung eine Diskrepanz zwischen Norm und Wirklichkeit der Demokratie wahr: Während zwei Drittel die Verfassung gutheißen, schätzen genauso viele ihre persönliche politische Selbstwirksamkeit als gering ein und ist nur ein Drittel mit der Demokratie im Alltag zufrieden. Hintergrund ist die langfristig geringe Bindungskraft demokratischer Parteien, die seit den 1990er Jahren keine größeren politischen Milieus aufbauen konnten. Auch wirken sozial privilegierte Gruppen stärker als benachteiligte Gruppen an Wahlen und anderen Formen politischer Willensbildung mit. Zugleich sind verfestigte rechtsextreme Einstellungen in Sachsen-Anhalt besonders stark ausgeprägt. Wahlerfolge der in weiten Teilen völkisch-nationalistischen AfD sind insoweit nicht als diffuser Protest zu betrachten. Vielmehr sind sie Symptom tiefer liegender Dynamiken, die Autoritarismus befördern. Diese Gemengelage fordert die demokratischen Kräfte in Sachsen-Anhalt doppelt heraus: „Erstens müssen gangbare Wege durch die Krisen hindurch in eine gerechtere Gesellschaft unter stärkerer Beteiligung der Bevölkerung gestaltet werden”, so Prof. Dr. Katrin Reimer-Gordinskaya. „Zweitens muss die Abgrenzung zu Inhalten und Akteuren der äußersten Rechten nicht nur proklamiert, sondern im Alltag vor Ort praktiziert werden“, sagt Prof. Dr. Matthias Quent. „Dies bedeutet in der Praxis der Kommunalpolitik nach Wegen zu suchen, dem politischen Agenda Setting der AfD nicht dadurch Futter zu geben, dass ihren Anträgen und Vorlagen zugestimmt wird“, ergänzt David Begrich, Mitarbeiter der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e.V.

Heterogenität und Inklusion statt Rassismus und Antisemitismus

Große Sorge bereitet die Virulenz von Rassismus und Antisemitismus in Sachsen-Anhalt. So sind die offene Zustimmung von einem Drittel der Bevölkerung zu rassistischen Aussagen und die pro Einwohner*in besonders hohe Anzahl rechtsmotivierter Gewalttaten die Spitze des Eisbergs, mit dem Migrant*innen, Jüdinnen*Juden und People of Colour in Sachsen-Anhalt konfrontiert sind. Gewalt und Diskriminierung in Schulen, auf dem Arbeitsmarkt, im Gesundheitswesen oder bei der Wohnungssuche kommen hinzu. „Auf Grund dieses Klimas wundern wir uns nicht, dass wir keine etablierte migrantische Zivilgesellschaft in Sachsen-Anhalt haben. Wenn 50 % der Menschen mit Migrationsgeschichte in Sachsen-Anhalt nicht länger als vier Jahre hier leben und nur 7 % länger als 20 Jahre, ist es nur folgerichtig, dass wir eine Gesellschaft brauchen, die diskriminierungsfrei ist, Teilhabe ermöglicht und politische Partizipation fördert“, erklärt Mamad Mohamad, Geschäftsführer von LAMSA e.V. Dazu zählen Menschen der hiesigen jüdischen Communities, in deren Alltag Auswirkungen antisemitischer Ressentiments eingreifen.

Tradierten Antisemitismus teilt in Sachsen-Anhalt jede zehnte Person offen und moderne Verschwörungsnarrative finden bei knapp der Hälfte der Bevölkerung Zustimmung. „Tradierte antisemitische Narrative sind die Vorstufen der verbalen und tätlichen Gewalt; der rechtsextreme Terroranschlag in Halle zeigt das in tragischer Weise sehr deutlich. Bei Antisemitismus müssen wir erstmal die Abwehr überwinden, das Problem gesamtgesellschaftlich einzuordnen und die Aufgabe seiner Bekämpfung in allen sozialen Institutionen zu verorten.“, erläutert Marina Chernivsky, Geschäftsführerin von OFEK e.V. „Antisemitismus und Rassismus sind strukturell verankert und können daher nur strukturell abgebaut werden. Sie müssen Gegenstand der Lehre und Ausbildung sein. Forschung, Anlaufstellen, Beschwerde- und Interventionsmanagement müssen ausgebaut werden. Dabei sind die Betroffenenperspektiven ausschlaggebend für den politischen und gesellschaftlichen Diskurs.“

Soziale Infrastruktur, Geschlechtergerechtigkeit und Fürsorge statt Unsicherheit und Prekarität

Die ökonomische Unsicherheit ist in der Bevölkerung weit verbreitet: Weniger als die Hälfte der Menschen in Sachsen-Anhalt bewertet ihre persönliche wirtschaftliche Lage als gut; ein Drittel empfindet sie als ambivalent und weit mehr als jede zehnte Person als schlecht. Hintergrund sind langfristig geringe Löhne, aktuelle Reallohnverluste und verfestigte Erwerbslosigkeit. Tarifverträge und betriebliche Mitbestimmung sichern Gute Arbeit und demokratische Beteiligung, stehen aber bundesweit unter Druck. „Menschen wollen Einfluss nehmen können auf ihr Lebensumfeld und ihre berufliche Situation. Echte Teilhabe stärkt die Akzeptanz von demokratischen Entscheidungen. Im Arbeitsleben stehen Betriebsräte für Beteiligung und Transparenz. Die Politik sollte die betriebliche Mitbestimmung und Wege zu einer höheren Tarifbindung aktiv unterstützen und gleichzeitig dafür sorgen, dass demokratiefördernde Projekte in den Betrieben weiter gefördert werden“, erläutert Susanne Wiedemeyer, Landesleiterin des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Sachsen-Anhalt. Zudem ist die soziale Infrastruktur in Sachsen-Anhalt ausgedünnt: In der frühen Bildung, an Schulen und in der Pflege fehlt es an Personal, die Betreuungs-, Bildungs- und Versorgungsqualität leidet. Betroffen sind von den Folgen insbesondere Frauen, wie Michelle Angeli, Vorsitzende des Landesfrauenrats betont: „Zusätzlich weist die vorangegangene Autoritarismus-Studie 2022 auf eine weitere besorgniserregende Entwicklung hin: Der Anstieg des Antifeminismus und die darin zum Ausdruck kommenden aggressiven Impulse gegen Frauen schärfen durch die erhöhte Aggressionsbereitschaft auf spezifische Gruppen in der Gesellschaft das Bild einer zunehmenden Verschiebung der Demokratiebedrohung.“

Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik sind gefragt: Kurz- und langfristige Gestaltungsaufgaben

Auch mit Blick auf die im kommenden Jahr anstehenden Kommunal- und EU-Parlamentswahlen müssen alle diese Problembereiche aus der Zivilgesellschaft heraus unter wissenschaftlicher Begleitung und mit politischer Unterstützung angegangen werden. Kurzfristig sollten die mühsam aufgebauten zivilgesellschaftlichen Strukturen für Vielfalt und gegen Diskriminierung verstetigt und um die Bearbeitung von Antifeminismus ergänzt werden. Mit Blick auf den Kommunal- und EU-Wahlkampf sollten zivilgesellschaftliche Akteur*innen Allianzen bilden und politische Parteien sich inklusiver aufstellen. Kurz- und mittelfristig bedarf es eines im Alltag spürbaren Ausbaus der sozialen Infrastrukturen und politischen Mitbestimmung. Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik können und müssen verstärkt dazu beitragen, die Ursachen der Krisen unserer Zeit zu bearbeiten und solidarische und menschenwürdige Antworten auf diese zu finden.

Pressetext: Norbert Doktor, Hochschule Magdeburg-Stendal.
https://www.h2.de/hochschule/aktuelles/single-news/single/wissenschaft-und-zivilgesellschaft-suchen-nach-demokratischen-wegen-durch-die-krisen.html

Konstituierende Mitgliederversammlung und Wahl des Vorstandes des Instituts für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal

Am Dienstag, den 31.01.2023, lud der kommissarische Vorstand des Instituts für demokratische Kultur, Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya und Prof. Dr. Matthias Quent, zur konstituierenden Mitgliederversammlung an der Hochschule Magdeburg-Stendal am Campus Magdeburg ein. Das Institut für demokratische Kultur wurde mit Beschluss des Senats der Hochschule im Juli 2022 an den Fachbereichen Angewandte Humanwissenschaften (AHW) und Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien (SGM) gegründet. Es verfolgt das Ziel, in anwendungsnaher Forschung die demokratische Gestaltung des sozialen Wandels in Sachsen-Anhalt evidenzbasiert zu begleiten. Dies umfasst sowohl die Begleitung und Evaluation demokratiefördernder Strategien als auch die Untersuchung demokratiegefährdender Phänomene. Das Institut versteht sich als Teil eines wachsenden Netzwerkes von Zentren zur Demokratieforschung in den Bundesländern, die sich mit den lokalen und regionalen Auswirkungen globaler Transformations- und Krisenprozesse auseinandersetzen. In diesem Rahmen trägt es dazu bei, ein besseres sozialräumliches Verständnis des Spannungsverhältnisses zwischen demokratischen Gestaltungsprozessen und demokratiegefährdenden Erscheinungen zu gewinnen.

Während der Versammlung wurden alle 17 anwesenden Mitgliedsanwärter:innen und zwei Interessensbekundungen auf Mitgliedschaft von nichtanwesenden Interessent:innen durch den kommissarischen Vorstand bestätigt.

Nachdem Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya und Prof. Dr. Matthias Quent vorher die Arbeit als kommissarischer Vorstand niedergelegt hatten, wählten die in Präsenz anwesenden Mitglieder des Instituts für demokratische Kultur einstimmig den neuen Vorstand.  Dieser besteht aus:

  • Prof.in Dr.in Josefine Heusinger (SGM)
  • Judith Linde-Kleiner (AHW)
  • Dr. Helge Petersen (AHW/SGM)
  • Prof. Dr. Matthias Quent (SGM)
  • Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya (AHW)
  • Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta (AHW)

Im Anschluss beauftragte die Mitgliederversammlung den Vorstand, einen Vorsitz zu wählen. In einem separaten Treffen entschieden sich die Vorstandsmitglieder einstimmig für:

  • Prof. Dr. Matthias Quent
  • Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya

Mit dieser breiten und starken Zusammensetzung ist das Institut optimal aufgestellt, um die ambitionierten Ziele, die es sich für die Bereiche Forschung, Lehre, Aus- und Weiterbildung, Praxistransfer, öffentliche Intervention und gesellschaftliche Transformation gesetzt hat, zu realisieren. 

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