Rassismus
Rassismus ist keine marginale gesellschaftliche Erscheinung, sondern ein historisch gewachsenes Phänomen, das in gesellschaftlichen Strukturen und Institutionen verankert ist und in der alltäglichen Interaktion reproduziert wird. Die Auseinandersetzung mit Rassismus und rassistisch motivierten Gewalt- und Straftaten gehört zu den Aufgaben der Polizei als Institution und der Polizeibeamt:innen. In einem kürzlich erschienenen Forderungspapier definiert Amnesty International (Juni 2021) einige notwendigen Schritte „hin zu einer rechtsstaatlichen Polizei, die alle Menschen schützt“ und verweist auf die wichtige Rolle der Polizei „bei der Bekämpfung von Rassismus und rassistischer Gewalt“. Eine Grundvoraussetzung für die Bekämpfung des Rassismus ist, dass rassistische Straftaten erkannt, ermittelt und bestraft werden. Wie lassen sich unterschwellige Formen des Rassismus erkennen, zumal rassistische Ressentiments, die durch Sozialisation so weit „normalisiert“ sind, dass sie nicht gleich als solche wahrgenommen werden? Ziel des Seminars ist es, insbesondere hinsichtlich der Praxisfelder der Polizei: Wissen über Rassismus und rassistische Ressentiments zu vermitteln, Sensibilisierung für rassistische Haltungen zu entwickeln, und zum Erkennen von rassistisch motivierten Gewalt- und Straftaten beizutragen.
Konzeption und Durchführung: Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta in Kooperation und Noel Kabore.
Antisemitismus
Das Fortbildungsangebot zu Antisemitismus im Rahmen „Interkultureller Kompetenzen“ für die Polizeiinspektion Stendal setzt an der Schnittstelle von strafrechtlich relevanten antisemitischen Vorfällen sowie Alltagsantisemitismus an. Es vermittelt Grundlagenwissen zu aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus und diskutiert anhand von Fallbeispielen das Vorkommen entsprechender Fälle im Polizeialltag. Zudem sensibilisiert es für die Perspektive von Juden:Jüdinnen und regt die Verbesserung der Kooperation mit jüdischen Einrichtungen an.
Konzeption und Durchführung: Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya und Raphael Hoffmann (zuvor RIAS, aktuell IdK).