21. bis 23.11.2024 | Lehr-Lern-Tagung „Soziale Arbeit und Demokratie“

Erlebe vom 21. bis 23. November 2024 die Lehr-Lern-Tagung „Soziale Arbeit und Demokratie“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Die Tagung beginnt am 21. November 2024 um 16.00 Uhr. Tausche Dich mit Fachkräften, Forschenden und Studierenden über die Bedeutung demokratischer Werte in der Sozialen Arbeit aus. Dich erwarten interaktive Workshops, spannende Vorträge, kreative Formate und eine demokratische Spielwiese.

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Vergangene Veranstaltungen

01.10.2024 | Wer erinnert? Lokales Gedenken an antisemitische und rassistische Gewalt

19:30 bis 21 Uhr – Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109, 39104 Magdeburg

Der antisemitische, rassistische und misogyne Anschlag von Halle und Wiedersdorf an Jom Kippur 5780, dem 9. Oktober 2019, jährt sich nun bereits zum fünften Mal. Rassistische und antisemitische Gewalt ist trauriger Teil der Geschichte Sachsen-Anhalts. Doch nur selten findet das Gedenken an die Opfer und die Perspektiven der Überlebenden und Angehörigen die ausreichende Aufmerksamkeit. Wie also erinnert unsere Gesellschaft an die antisemitische und rassistische Gewalt in Halle – aber auch in Magdeburg, Quedlinburg, Merseburg und vielen weiteren Orten? Welche Erfahrungen machen lokale Gedenkinitiativen, die sich für die Stärkung von Betroffenenperspektiven einsetzen und das Schweigen der Mehrheitsgesellschaft durchbrechen wollen? Und was hat das Ganze mit institutionellem Rassismus und Antisemitismus zu tun? Diesen und weiteren Fragen wollen wir gemeinsam nachgehen.

Dazu sprechen:

  • ein:e Vertreter:in von Oeringerstraße 92 – Initiative Gedenken an das Pogrom in Quedlinburg 1992,
  • Paulino Miguel (Zeitzeuge und ehemaliger Vertragsarbeiter),
  • Rachel Spicker (Mobile Opferberatung Sachsen-Anhalt; Soligruppe 9. Oktober)
  • und İsmet Tekin (TEKİEZ – Raum des Erinnerns und der Solidarität; Soligruppe 9. Oktober)

Moderiert wird die Veranstaltung von Sarah Sisouphantavong (women rais.ed, DaMigra e.V.).

Zur Veranstaltung lädt das Projekt „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ (IDLSA) am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg Stendal gemeinsam mit den Projekten „women rais.ed“ beim Dachverband der Migrantinnenorganisationen (DaMigra e.V.), „Institutioneller Rassismus in den Sicherheitsbehörden der DDR“ (IRiS) am Institut für Landesgeschichte/Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt sowie „Innerbehördliche Auseinandersetzung mit Rassismus“ am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena (IDZ).

Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Kontinuitäten und Brüche des institutionellen Rassismus in Ostdeutschland“.

Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

19. – 21. Juni Tagung 2024 | Emanzipatorische Wege aus den Krisen – Analysen, Perspektiven, Organisierung
02.04.-31.05.2024 | „WE ARE PART OF CULTURE“ – Kunstausstellung zum prägenden Beitrag von LGBTTIQ* an der gesellschaftlichen Entwicklung Europas

Ausstellung in der Bibliothek der Hochschule Magdeburg-Stendal, Campus Magdeburg

Die Kunstausstellung „WE ARE PART OF CULTURE“ zeigt über 30 Persönlichkeiten von der Antike bis heute, die unsere Gesellschaft und unsere Kultur nachhaltig geprägt haben. Alle in der Ausstellung präsentierten Menschen eint, dass sie eine gelschlechtliche Thematik hatten bzw. gleichgeschlechtlich geliebt haben. Die Portraits der Persönlichkeiten, wie z.B. von Virginia Woolf, Alan Turing, Friedrich II. von Preußen, Christina von Schweden, Lili Elbe und Selma Lagerlöf wurden von national und international bekannten Künstler*innen wie z.B. Ralf König (Köln), Robert W. Richards (NY), Gerda Laufenberg (Köln), Anne Bengard (Berlin) speziell für die Ausstellung geschaffen. Die verwendeten Stilrichtungen von Tusche, Acryl, Stencil und Zeichnung bis zu Cartoon und Illustration sind dabei so vielfältig wie die vorgestellten Persönlichkeiten.

Zum Hintergrund:
Das gemeinnützige Projekt 100% MENSCH bricht mit der Reduktion auf die Opferrolle von gleichgeschlechtlich liebenden Menschen und Menschen mit einer geschlechtlichen Thematik. Verfolgung, Ermordung, Ausgrenzung, Mobbing und Diskriminierung charakterisieren bis heute die weltweite Lage von gleichgeschlechtlich liebenden Menschen und Menschen mit einer geschlechtlichen Thematik. Immer wieder werden LGBTTIQ* Opfer von physischer und psychischer Gewalt. Die Aufarbeitung der Verbrechen, die Sichtbarmachung der Nicht-Gleichbehandlung sowie den Opfern ein
Gesicht und ihrer Geschichte Raum zu geben, ist enorm wichtig im Kampf um Gleichberechtigung, Akzeptanz und Respekt. Und doch ist diese Fokussierung einseitig und weißt LGBTTIQ* eine Rolle, eine Haltung zu: die des Opfers. Wer immer nur Opfer genannt wird, fühlt sich auch irgendwann als Opfer!

Das Projekt 100% MENSCH hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Bild zu erweitern und klarzustellen: Wir sind mehr als Opfer! Wir haben diese Gesellschaft, diese Kultur aktiv und positiv mitgestaltet. Wir haben Geschichte geschrieben. WE ARE PART OF CULTURE!

Weitere Informationen zur Ausstellung:
https://kunst.h2.de/ausstellungen-in-der-hochschulbibliothek-in-magdeburg/

28.05.2024 | Die Wahl der AfD – viel mehr als nur Protest

Warum machen Menschen – auch immer mehr junge Menschen – ihr Kreuz bei einer Rechtsaußenpartei, die unter anderem in Sachsen-Anhalt als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird? Häufig wird behauptet, dass Menschen damit ihren Protest zum Ausdruck bringen – und nicht etwa selbst rechtsextreme Positionen unterstützen würden. Aber stimmt das überhaupt? Und wenn ja, Protest wogegen oder wofür überhaupt? Was weiß die politikwissenschaftliche Forschung über die Ursachen rechtsextremen Wahlverhaltens? In der Online-Veranstaltung gibt Prof. Kai Arzheimer (Uni Mainz) Antworten auf Grundlage aktueller Forschungsdaten.

Prof. Dr. Kai Arzheimer ist Politikwissenschaftler an der Universität Mainz. Er forscht zu politischem Verhalten und Methoden der Wahlforschung mit einem Schwerpunkt auf die äußerste Rechte in Europa.

Online-Veranstaltung am Dienstag, dem 28.05., um 17 Uhr 

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18.04.2024 | GRAUE HAARE, BRAUNER KOPF?!
Neue Herausforderungen durch die Radikalisierung älterer Menschen

Im Rahmen der online-Veranstaltung werden die Forschungsergebnisse aus dem Projekt “Rechtsextremismus im Alter als Gefahr für Zusammenhalt und Engagement in Baden-Württemberg (RAGE)” vorgestellt. Ziel der Studie war es, den Phänomenbereich des Rechtsextremismus im Alter zu beleuchten und auf dessen gesellschaftliche Relevanz hin zu prüfen. Darüber hinaus wurden Einflussfaktoren sowie Ausdrucksformen von Radikalisierung älterer Menschen untersucht und Konsequenzen für Präventions- und Deradikalisierungsansätze diskutiert. Finanziert
durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Landesmitteln, die der Landtag Baden-Württemberg beschlossen hat.

Zum Flyer

16.04.2024 | Buchlesung mit Stef „Schwul.Sexy.Depressiv“

Start: 18 Uhr in der Bibliothek der Hochschule Magdeburg-Stendal, Campus Magdeburg

“SCHWUL. SEXY. DEPRESSIV.“ ist nicht einfach eine Lesung, sondern eine Lebensart.
Du kennst das bestimmt auch: Du und ein netter Typ gehen seit zwei Monaten aus, ihr kennt den Freundeskreis des jeweils anderen, verbringt jede freie Minute auf-, in- und miteinander und dann stellt sich eines Tages raus, ihr seid gar nicht zusammen.
Oder sowas wie: Du schmeißt eine Geburtstagsfeier und die bärtigen Gäste stellen beim Kennenlernen fest, dass sie fast alle schon mit dir geschlafen haben.
Aber natürlich auch: Du hast seit drei Tagen nicht geduscht, überhaupt war das Bett zu verlassen zu schwierig. Heute hast du aber eine manische Phase und glaubst alles schaffen zu können, nur um nach vier Stunden herumwuseln wieder total entkräftet im Bett zu liegen und dich selbst zu fragen, was du eigentlich mit deinem Leben machst.

Kommt dir bekannt vor? Dann ist SCHWUL. SEXY. DEPRESSIV. genau das richtige Event für dich.

Sagt dir alles gar nichts? Dann ist SCHWUL. SEXY. DEPRESSIV. genau das richtige Event für dich.

Stef liefert ein Best-of von neun Jahren Bühnentexten, sowie Geschichten und Anekdoten aus seinem Leben. Von Mobbing und Coming-out bis hin zu Systemversagen und Suizidgedanken spricht er alles offen an, worüber sonst oft nicht gesprochen wird, gewürzt mit Humor und gehobener Augenbraue wann immer nötig.

Zum Schluss bist du mindestens amüsiert. Oder wenigstens überrascht darüber, was anderen Menschen so alles passieren kann.

Weitere Informationen:
https://www.h2.de/hochschule/einrichtungen/bibliothek/veranstaltungen.html

10.04.2024 | Nicht nur ein Polizeiproblem – Institutioneller Rassismus in Thüringen

Foyergespräch im Deutschen Nationaltheater Weimar

Wie erzeugen oder erhalten Behörden rassistische Ungleichbehandlung? Viele Menschen erleben Zugangshürden z.B. zu Sozialleistungen abhängig von (zugeschriebener) Herkunft, Migrationsgeschichte oder Sprache. Verankert ist das in Gesetzen, Sprachbarrieren, Behördenkapazitäten, gesellschaftlichen Vorurteilen und so weiter. Wir betrachten am Beispiel Thüringens, wo und wie institutioneller Rassismus wirkt, was er für Betroffene bedeutet und wie sich dagegen engagiert wird.

Unsere Gäste sind:

  • Rudaba Badakhshi, Dachverband der Migrantinnenorganisationen DaMigra e. V.
  • Renata Conkova, RomnoKher Thüringen e.V.
  • Doreen Denstädt, Thüringer Ministerin für Migration, Justiz und Verbraucherschutz

Moderiert wird die Veranstaltung durch:

  • Leon Rosa Reichle, IDZ Jena

Eine Kooperationsveranstaltung von:

  • FGZ-Standort Jena
  • women rais.ed, DaMigra e.V.
  • Projekt „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ (IDLSA), Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal
  • Projekt „Institutioneller Rassismus in den Sicherheitsbehörden der DDR“ (IRiS), Institut für Landesgeschichte/Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Wir empfehlen aber die Bestellung eines Tickets im Vorfeld über den Ticketshop des Deutschen Nationaltheaters Weimar (https://www.nationaltheater-weimar.de/)

Die DNT-Foyergespräche sind eine Veranstaltungsreihe in Kooperation des Deutschen Nationaltheaters Weimar und dem Teilinstitut Jena des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt.

07.02.2024 | Zivilgesellschaftliches Engagement älterer Menschen gegen Rechtsextremismus in Ostdeutschland

Stendaler Hochschulvortrag (Senior-Campus)

Mittwoch, 07. Februar 2024, 15 Uhr, Campus Stendal, Audimax
Referent: Dr. Peter-Georg Albrecht, Hochschule Magdeburg-Stendal

Die 2020er Hochschulstudie „Zivilgesellschaftliches Engagement älterer Menschen gegen Rechtsextremismus in Ostdeutschland“ zeigt wie auch schon die Vorgängerstudie im Jahr 2010: Zivilcourage älterer Menschen und expliziter Einsatz für die Demokratie ist eher eine Ausnahme. Dabei hat gerade diese Bevölkerungsgruppe große Potenziale für Engagement und Demokratieförderung.

Viele haben zwar Ängste, selbst verbal diskriminiert oder gar Opfer von körperlichen Übergriffen zu werden. Vor allen fehlen ihnen in Ostdeutschland Engagement- und Demokratieerfahrungen in der der Umwelt-, Friedens- (und Frauen-) sowie Demokratiebewegung – obwohl sich alle Befragten lebthaft an die Zeit der politischen Wende erinnern können. Viele ostdeutsche Gruppen älterer Menschen sind nicht demokratisch gewählt und gewohnt, Interessengegensätze und -konflikte zu internalisieren und auszuhandeln. Sie werden von anderen (wie Sozialarbeiterinnen oder Pastoren) organisiert; oder bestehen – familienähnlich – einfach „schon immer“.

Welches Potenzial gibt es also, was könnte es zum Beispiel für eine Seniorengruppe in einer Kirchengemeinde bedeuten, die ihre älteren Mitglieder in ihrem Engagement, ihrer Zivilcourage und ihrer Demokratieorientierung motivieren und stärken möchte?

Erstens ist es nötig, Umgangsformen wirklich auszuhandeln. Dazu gehört, dass die Verantwortungen in der Gruppe und insbesondere die Leitung immer mal wieder wechseln. Dadurch kommt es zu Partizipation und demokratische Umgangsformen; aber auch zu Akzeptanz und Mitwirkungsbereitschaft.
Ein zweiter Schritt wäre es, sich mit den eigenen Werten proaktiv und diskursiv auseinander zu setzen – bei einer kirchengemeindlichen Seniorengruppe kann das zum Beispiel anhand biblische Geschichten angeregt werden.
Eine dritte konkrete Sache wäre es, sich Themen wie Rechtsextremismus und Zivilcourage konkret zu stellen.

Vor- und Nachlesestoff:
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aeltere-menschen-duerfen-nicht-aus-dem-blick-geraten-neue-studie-zur-rolle-von-senioren-in-der-demokratie-71299/
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/publikationen/zivilcourage-aelterer-menschen/
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/publikationen/analyse-3-von-frueher-lernen-heisst/

WiSe 2023/24 | „Rechte Einflussnahmen: Herausforderungen für die Soziale Arbeit in Ostdeutschland“

Eine Veranstaltungsreihe des Netzwerks Hochschulen Sozialer Arbeit in Ostdeutschland gegen rechts

Die Veranstaltungsreihe thematisiert (extrem) rechte Einflussnahmen innerhalb der Sozialen Arbeit bzw. an Hochschulen Sozialer Arbeit in unterschiedlichen Schwerpunkten. Dabei wird immer wieder Bezug genommen auf extrem rechte Mobilisierungen und Verankerungen innerhalb von Stadtgesellschaften und ländlichen Räumen in Ostdeutschland. Inwieweit es sich um Spezifika Ostdeutschlands handelt oder dies doch gesamtdeutsche Problemlagen beschreibt, soll innerhalb der Vorlesungsreihe immer wieder Bezugspunkt der Diskussion sein.

Die Ringvorlesung ist für alle Interessierte geöffnet, eine Hochschulzugehörigkeit ist nicht nötig.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

BTU Cottbus (Prof.in Dr. Heike Radvan);

HS Magdeburg Stendal (Prof.in Dr. Josefine Heusinger, Nikolas Dietze);

HS Neubrandenburg (Prof.in Dr. Christine Krüger, Prof.in Dr. Júlia Wéber)

Weitere Informationen und Anmeldung:
https://www.hs-nb.de/fachbereich-soziale-arbeit-bildung-und-erziehung/forschungen-und-projekte/tagungen/ringvorlesung-rechte-einflussnahmen/

Januar 2024 | Veranstaltungsprogramm Denken ohne Geländer 

Rund um den 27. Januar, den Tag der Befreiung von Auschwitz, lädt ein vielfältiges Programm zu einer Woche des Erinnerns und des Denkens ohne Geländer ein. Filme, Lesungen, Ausstellungen, Vorträge und Workshops regen dazu an, ins Gespräch über Toleranz, den Umgang mit Gewalt und Wege des Miteinanders in der Gesellschaft zu kommen.

➜ Zur Veranstaltungswebseite

10.01.2024 | Save the Date
Fachtag: Elektronische Gesundheitskarte für Asylsuchende Personen 

Organisiert durch die Projektgruppe „Solidarische Stadtbürgerschaft — Solidarische Region Altmark“ und die Professur „Kindheit und Migration

Liebe Mitbürger*innen und Interessierte,

es gibt gute Gründe für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte: Der Zugang asylsuchender Personen zur medizinischen Versorgung wird barriereärmer und dies erlangt eine besondere Relevanz im Falle von Kindern und Menschen mit besonderem medizinischem Bedarf; zugleich werden die Sozialbehörden entlastet, da der Entscheidungs- und Prüfaufwand wegfällt.

In Sachsen-Anhalt findet die Praxis der (elektronischen) Gesundheitskarte derzeit als einer der wenigen Bundesländer in keinem Landkreis/kreisfreier Stadt Anwendung. 

Der Workshop bietet die Möglichkeit, das Konzept der elektronischen Gesundheitskarte für Asylsuchende kennenzulernen und sich mit Expert*innen und Praktiker*innen über dessen möglichen Umsetzung auszutauschen. Dazu möchten wir Sie herzlich einladen.

Eine Einladung mit dem Programm des Fachtags folgt zu einem späteren Zeitpunkt.

Kontakt:       

Caroline Kwiedor (studentische Hilfskraft): caroline.kwiedor@stud.h2.de
Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta: sevasti.trubeta@h2.de

Wann: Mittwoch, den 10.01.2024, 14:00 – 17:00 Uhr

Wo:    Hochschule Magdeburg Stendal: Standort Stendal: Osterburger Straße 25, 39576 Hansestadt Stendal (Haus 1, Aula)

04.12. | Zur Dynamik des antisemitischen Ressentiments: Grundlagen, Befunde und aktuelle Entwicklungen

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. phil. Oliver Decker (online, 18Uhr)

Sowohl gesellschaftstheoretisch als auch psychologisch unterscheidetsich das, was eher schlecht als recht als Antisemitismus bezeichnet wird, von Rassismus und Vorurteilen. In diesem Ressentiment tritt die paranoide Phantasie einer Übermacht von Juden zusammen auf mit der Diffamierung als schwach und minderwertig. Mit beidem erfüllt das antisemitische Ressentiment eine politische und psychische Funktion. Diese zentrale Bedeutung in modernen Gesellschaften gibt es durch seine Wandelbarkeit zu erkennen. Denn keinesfalls ist Antisemitismus nach der Shoah verschwunden, er hat sich vielmehr verändert, tritt in unterschiedlichen sozialen und politischen Milieus auf, nimmt dabei teils ähnliche, teils verschiedene Formen an. In der jüngeren Zeit und insbesondere infolge des Terrors der Hamas gegen Israel ist der israelbezogene Antisemitismus besonders virulent. Im Vortrag geht der Referent auf Theorien, Befunde und aktuellen Entwicklungen des antisemitischen Ressentiments ein.

Prof. Dr. phil. Oliver Decker, Dipl.-Psych., lehrt Sozialpsychologie und interkulturelle Praxis an der Sigmund-Freud-Universität Berlin und ist Direktor des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts sowie des Kompetenz-zentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung, beide Universität Leipzig. Zusammen mit Elmar Brähler leitet er seit 2002 die Leipziger Autoritarismus Studien zur rechtsextremen Einstellung in Deutschland (bis 2018 Leipziger „Mitte“-Studien).

27.11.2023 | Die Massaker der Hamas: Ursachen und Folgen 

Vortrag & Diskussion mit Matthias Küntzel (online, 18Uhr)

Die Massaker vom 07.10.2023 stellen innerhalb der Geschichte des israelisch-arabischen Konfliktes eine Zäsur dar. Während weite Teile der Politik und Öffentlichkeit mittlerweile längst damit befasst sind, die „Opfer auf beiden Seiten“ zu betonen und konkrete Kontexte, Vorsätze und Taten in die üblichen relativierenden Erzählungen aufzulösen, nehmen antisemitischen Anfeindungen gegen Israel und die Kumpanei mit dem Islamismus zu. Im Rahmen der Veranstaltung wird Matthias Küntzel auf die konkreten historischen und ideologischen Hintergründe des Massakers eingehen und auch beleuchten, welche politischen und diskursiven Folgen daraus entstanden und entstehen könnten.

Matthias Küntzel ist Politikwissenschaftler und Historiker und Träger des „Theodor Lessing-Preises“ 2022. Er publiziert hauptsächlich über Antisemitismus im Islam, Islamismus und Nationalsozialismus sowie die deutsche und europäische Nahost- und Iranpolitik. Publikationen u. a.: „Djihad und Judenhass“, Freiburg 2002; „Die Deutschen und der Iran“, Berlin 2009; „Deutschland, Iran und die Bombe“, Berlin 2012; „Nazis und der Nahe Osten“, Leipzig 2019. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. In Kürze erscheint sein Text „Israels Schuld? Warum über die NS-Anteile am Nahostkonflikt nicht gesprochen wird“ im Sammelband „Gesichter des politischen Islam“ (Edition Tiamat, 2023).

Der Vortrag des Projekts „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ des Instituts für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal wird live über Zoom übertragen.

12.10.2023 | Einführung in die Regulierung der Metaverse

Donnerstag | 12.10.2023 | 10:00 Uhr | online


Referent: Prof. Dr. Matthias C. Kettemann (Institut für Theorie und Zukunft des Rechts, Universität Innsbruck; Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut, Hamburg; Humboldt-Institut für Internet und Gesellschaft, Berlin)

Die Metaverse sind phänomenologisch vielfältig; technisch komplex; wirtschaftlich mit viel Potenzial ausgestattet; sozial herausfordernd; und rechtlich noch kaum verfasst. Wo eingekauft wird, gelernt, gespielt, wo Inhalte erstellt werden, da sind Normen relevant. Wo wir aktiv sind, äußern wir Meinungen, wir treten mit anderen in Kontakt und in Konflikt. Normen im Metaverse – wie Normen generell – lösen Verteilungsprobleme, Koordinationsprobleme, Kooperationsprobleme; sie haben eine Gestaltungs-, Befriedungs- und Ausgleichsfunktion. Aber wer setzt die Regeln für die Governance der Metaverse; und die Governance in den Metaversen?  

Zentrale Herausforderungen der Regulierung des Metaverse als virtuelles, immersives und interaktives Raumkonzept, das durch die Verschmelzung der physischen und digitalen Welt entsteht, liegen in den Bereichen Datenschutz und Privatsphäre, Sicherheit, Content Governance und Interoperabilität und Offenheit. Der Vortrag führt in den Status Quo, in Herausforderungen und Perspektiven der Regulierung ein. 

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Anmeldung über Eventbrite

28.09.2023 | Künstlicher Rassismus

Donnerstag | 28.09.2023 | 10:00 Uhr | online

Künstlicher Rassismus: Zum Verhältnis von Repräsentation und Diskriminierung im Diskurs um Künstliche Intelligenz und ihre Bedeutung für immersive virtuelle Umgebungen – eine Bestandsaufnahme für die politische Bildung

Referentin: Dr. Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank Frankfurt, Arbeitsgruppe “KIRA – KI und Rassismus“

Für die Verhandlung des Metaverse ist bedeutsam, dass generative KI einen immer stärkeren Einfluss auf immersive virtuelle Räume haben wird. Adaptiver und reaktiver Content in solchen Umgebungen wird verstärkt von KIs produziert werden. In diesem Zuge ist ein Szenario denkbar, in welchem KI-Sprachmodelle personalisierte Welten bauen, die Einstellungen der Nutzer*innen im Wesentlichen affirmieren, sie in problematischen Haltungen bestärken und ideologische Cocooning-Effekte forcieren. Die ohnehin niedrige Hemmschwelle im Metaverse tut da ein Übriges. Strukturellen Aspekte von KI-Rassismus werden in immersiven Umgebungen einen exponentiellen Effekt haben: Rassistische Echokammern in virtuellen Welten werden zwangsläufig nach außen leaken, die Gesellschaft prägen – und diese wiederum als Quelle von KI-Content-Generatoren dienen. 

Wie sind die Möglichkeitsbedingungen einer Verwendung von KI in immersiven Umgebungen, die rassismus- und antisemitismussensibel ist? Welche ethischen, gesellschaftlichen, politischen, juristischen Benchmarks müssen für diese Form des automatisierten worldbuilding gesetzt werden? Wie können Rahmenbedingungen in Compliance und Corporate Policy aussehen? Welche Einspruchsmöglichkeiten muss die Gesetzgeber*in haben? Und welche Bedeutung hat dabei das zivilgesellschaftliche Engagement? 

Registrierung über Eventbrite

14.09.2023 | Dezentralisierte Autonome Organisationen (DAO) im Metaverse

Donnerstag | 14.09.2023 | 10:00 Uhr | online
Dezentralisierte Autonome Organisationen (DAO) im Metaverse

Referentin: Julia Ebner

In dem Vortrag wird untersucht, wie dezentrale autonome Organisationen (DAOs) im Metaverse von extremistischen und antidemokratischen Akteuren ausgenutzt werden könnten. DAOs sind digitale Einheiten, die kollaborativ und ohne zentrale Führung verwaltet werden und auf der Grundlage der Blockchain funktionieren. DAOs ermöglichen es Internetnutzern, ihre eigenen Organisationsstrukturen zu schaffen, die bei Finanztransaktionen und der Festlegung von Regeln nicht mehr die Beteiligung einer dritten Partei erfordern. Das Weltwirtschaftsforum beschrieb DAOs als „ein Experiment, um die Art und Weise, wie wir uns verbinden, zusammenarbeiten und etwas schaffen, neu zu gestalten“. Sie könnten jedoch auch zu neuen Bedrohungen führen, die sich aus der dezentralen Mobilisierung von Extremisten ergeben, wie z. B. die Planung von Anschlägen oder koordinierte Kampagnen mit Hassreden. Sie könnten eine Gefahr für Minderheitenrechte darstellen, die Rechtsstaatlichkeit in Frage stellen, Wahlbeeinflussungskampagnen erleichtern und Institutionen stören, die derzeit als Grundpfeiler demokratischer Systeme gelten.

The event will be held in English.

Julia Ebner ist Senior Research Fellow am Institute for Strategic Dialogue (ISD), wo sie Projekte zu Online-Extremismus, Desinformation und Hassreden geleitet hat. Auf der Grundlage ihrer Forschungen hat sie zahlreiche Regierungen, Nachrichtendienste und Technologieunternehmen beraten und internationale Organisationen wie die UN, die OSZE, Europol und die NATO beraten. Ebners erstes Buch The Rage: The Vicious Circle of Islamist and Far-Right Extremism wurde mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch des Jahres 2018 ausgezeichnet und von der Bundeszentrale für politische Bildung als Unterrichtsmaterial in ganz Deutschland verbreitet. Ihr zweiter Bestseller Going Dark: The Secret Social Lives of Extremists wurde mit dem Preis „Wissenschaftsbuch des Jahres 2020“ des österreichischen Bundesministeriums für Bildung sowie dem Caspar Einem Preis 2022 ausgezeichnet. Ihr neues Buch Going Mainstream: How Extremists Are Taking Over wurde im Juni 2023 veröffentlicht. Julia hat gerade ihren Doktortitel in Anthropologie an der University of Oxford erworben. 

Registrierung über Eventbrite

13.07.2023 | Ausgebliebene Aufarbeitung. Zum Umgang mit dem jüdischen Erbe Halberstadts in der DDR

Donnerstag | 13.07.2023 | 18:15 Uhr | Campus Magdeburg | Haus 14, Hörsaal 2

Ausgebliebene Aufarbeitung.Zum Umgang mit dem jüdischen Erbe Halberstadts in der DDR

Vortrag und Diskussion mit PD Dr. Philipp Graf (Dubnow-Institut)

Der Vortrag untersucht den Umgang mit dem jüdischen Erbe Halberstadts in der DDR und fragt nach den Spätfolgen dieser weithin ausgebliebenen Aufarbeitung. Bis in die 1930er Jahre beherbergte das im Vorharzland gelegene Halberstadt einen der bedeutendsten Orte jüdischen Lebens in Mitteldeutschland. Dort waren jüdische Bürger seit dem 19. Jahrhundert wesentlich am wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt beteiligt gewesen; zugleich hatten sie ein im deutschsprachigen Raum einzigartiges Zentrum der gesetzestreuen Strömung des deutschen Judentums, der Neo-Orthodoxie, gebildet. In der auf den antifaschistischen Widerstandskampf ausgerichteten Gedenkpolitik der DDR fand dieses Erbe keine Berücksichtigung, sondern wurde erst ab Ende der 1970er Jahre durch kirchliche Kreise wieder in Erinnerung gerufen – mit einschneidenden Folgen darauf, wie bis heute über die jüdische Vergangenheit gesprochen wird und welches Wissen darüber vorhanden ist.

Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal veranstaltet. Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

05.07.2023 | Migrations- und Lebensgeschichten in der DDR und Ostdeutschland

Mittwoch | 05.07.2023 | ab 17:30 Uhr | Technikmuseum Magdeburg | Dodendorfer Straße 65, 39112 Magdeburg

Migrations- und Lebensgeschichten in der DDR und Ostdeutschland

17:30 Uhr – 18:15 Uhr: Ausstellungsbesichtigung

Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, an einer kostenlosen Führung durch die Sonderausstellung „‘Die DDR habe ich mir als Paradies vorgestellt‘ Auf den Spuren der Vertragsarbeit in Magdeburg“ im Technikmuseum Magdeburg teilzunehmen. Durch die Ausstellung führen wird János Ráduly, der als Zeitzeuge an dem Ausstellungsprojekt beteiligt ist. Wir bitten um vorige Anmeldung per E-Mail an idk@h2.de

Die Ausstellung zeichnet die Ankunft von Vertragsarbeitenden in der DDR, deren Alltag, die turbulenten Wendejahre und ihr heutiges Schaffen in Magdeburg und Umgebung nach. Sie gewährt Einblicke in die Erfahrungen dieser Menschen durch persönliche Fotos, Objekte und Medien und zeigt auch, warum sie trotz Widrigkeiten in Magdeburg eine neue Heimat gefunden haben und bis heute die Stadt mitgestalten. Die Ausstellung ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts der Hochschule Magdeburg-Stendal und des Technikmuseums Magdeburg. Studierende der Studiengänge Mensch-Technik-Interaktion und Cross Media führten Interviews durch, erarbeiteten die Inhalte und gestalteten die Ausstellung. Das Technikmuseum beriet in Bereichen der musealen Vermittlung und Präsentation.

18:30 Uhr – 20:30 Uhr: Diskussionsrunde

Im Anschluss wird eine Diskussionsrunde mit Vu Thi Hoang Ha (LAMSA e.V.), Thomas Manhique (Tuanano-Klub Afrika e.V., Tatabu) und Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta (Hochschule Magdeburg-Stendal, Institut für demokratische Kultur) im Technikmuseum Magdeburg stattfinden. Die Zeitzeug:innen werden über Ihre biografischen Erfahrungen in der späten DDR, während der Wendezeit und in Ostdeutschland seit den 1990er Jahren berichten und diskutieren. Dabei wird es auch um ihre unterschiedlichen Erfahrungen mit alltäglichem, politischem, zivilgesellschaftlichem und wissenschaftlichem Engagement gegen Diskriminierung und Ausgrenzung sowie für ein selbstbestimmtes Leben gehen.

Dies ist eine Kooperationsveranstaltung des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ (IDLSA) am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal, des Technikmuseums Magdeburg, der Professur „Sozialwissenschaftliche Technikforschung“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal und des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. 

Die Veranstaltung wird im Rahmen des IDLSA-Projektes vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. 

Weitere Informationen: https://www.magdeburg.de/technikmuseum

23.06.2023 | Keywords in Refugee and Migration Studies: Words in Motion across the World

Freitag | 23.06.2023 | 16:00 Uhr – 17:30 Uhr | Online

Keywords in Refugee and Migration Studies: Words in Motion across the World

Online-Vortrag und Diskussion (in englischer Sprache)
•    mit Dr. Ranabir Samaddar (Distinguished Chair in Migration and Forced Migration Studies, Calcutta Research Group, Kolkata, India)
•    in Diskussion mit Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta (Professur: Kindheit und Migration, Institut für demokratische Kultur, Hochschule Magdeburg-Stendal)

Keywords in refugee and migration studies are words in motion. They show in many cases the colonial and postcolonial imprint on them. It is necessary to not only review their histories but also the multiple deployments of terms for co-option. The question is: How do some words initially appearing minor to our general understanding become key to understanding the marginalities? Else, belonging to mainstream language, these words would have remained banal, vacuous, telling nothing of the hidden from our gaze the world of domination, contests, and struggles. These words quiz our theories of political existence. They also help us understand attempts by governments across the world to normalise “migration” by flexible control and management strategies. Hence, three points: (a) Precisely because these words are minor, they require patient digging into their histories, erasures, and paradoxically their status as “live words;” (b) Keywords in refugee and migration studies are contested in every sense of the meaning; hence they call for plurality of approach, collection, and configuration; and (c) Finally, turning “minor” meanings into interrogative gestures towards larger significations requires collective effort. This double nature of the minor words speaks of the duality of keywords.  

Ranabir Samaddar is currently the Distinguished Chair in Migration and Forced Migration Studies, Calcutta Research Group, Kolkata, India. He belongs to the critical school of thinking and is considered as one of the foremost theorists in the field of migration and forced migration studies. His writings on migration, forms of labour, urbanization, and political struggles have signaled a new turn in post-colonial thinking. His influential works include the books: Imprints of the Populist Time (2023); The Postcolonial Age of Migration (2020); A Pandemic and the Politics of Life (2021). The Marginal Nation: Transborder Migration from Bangladesh to West Bengal (1999). He is currently the IMERA-EHESS Chair in Marseilles, under the “Necessary Utopias” Programme.

Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Werkstatt: „Antirassismusarbeit im Migrationskontext“ (Professur: Kindheit und Migration) an der Hochschule Magdeburg-Stendal und des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ (IDLSA) am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal. Letzteres Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

Anmeldung: Bitte melden Sie sich mit Name und Vorname unter der folgenden E-Mail-Adresse an: idk@h2.de Die Veranstaltung findet über die Plattform Zoom statt. Die Login-Daten werden Ihnen nach der Anmeldung per E-Mail zugesandt.

Hinweis: 15.06.2023 | Fachtag „Kinderrechte in Unterkünften für geflüchtete Menschen“
15.06.2023 | Demokratie im Metaverse: Erkenntnisse aus VR Gaming und Social VR

Donnerstag | 15.06.2023 | 10:00 Uhr | Online

Demokratie im Metaverse: Erkenntnisse aus VR Gaming und Social VR

VR Gaming zwischen Demokratieförderung und Rechtsextremismus: Bedrohungen und Potentiale für die digitale Zivilgesellschaft

Keynote von Mick Prinz (Projektleitung Good Gaming – Well Played Democracy)

Immersive Welten zu erschaffen und soziale Interaktionen zwischen User*innen zu ermöglichen ist schon lange integraler Bestandteil von digitalen Spielewelten. Auch die extreme Rechte nutzt die von Videospielräumen bereitgehaltenen Möglichkeiten, um sich an verschiedenen Stellen im Gaming zu vernetzen, Gruppen aufzubauen und menschenverachtende Inhalte zu verbreiten. Besonders Plattformen wie Roblox, Minecraft oder GTA Online sind anfällig für eine rechtsextreme Metapolitik. Entwicklung und Design virtueller Realitäten und des Metaverse` muss auf diese Erfahrungen zurückgreifen und die Bedrohungen, aber auch die Chancen aus der Gaming-Welt mitdenken.

Worldbuilding in Social VR:Politische Implikationen von Avatar- und Raumgestaltung in VRChat, Rec Room und anderen

Keynote von Arne Vogelgesang (Verein zur Untersuchung Sozialer Komposition)

Angesichts der Tatsache, dass viele Social-VR-Plattformen dazu neigen, sich in hohem Maß auf nutzer*innengenerierte Inhalte zu stützen, sind Entscheidungen über die Möglichkeiten und Grenzen der Beeinflussung von „Look and Feel“ virtueller sozialer Räume nicht nur technische Fragen, sondern wichtiger Faktor in der Herausbildung der politischen Kultur solcher Räume: Entscheidungen über die Möglichkeiten ästhetischer Teilhabe sind auch Entscheidungen über Governance. Doch während User Safety und Schutz vor digitalisierter Gewalt anerkannt wichtige Aspekte der Gestaltung inklusiver sozialer Räume in VR sind, ist die Rolle ihrer Ästhetik in Bezug darauf weniger klar zu bewerten. Dieser Vortrag skizziert beispielhaft die Feature Sets einiger sozialer VR-Plattformen dahingehend, wie sie ästhetische Mitgestaltung durch Nutzer*innen ermöglichen, fördern und kontrollieren und spekuliert über die Einflüsse unterschiedlicher Modelle von Content-Produktion auf die Entstehung von Communities in Social VR.

08.06.2023 | 30 Jahre AsylbLG: (K)ein Recht auf menschenwürdige Gesundheitsversorgung und gesellschaftliche Teilhabe?

Donnerstag | 08.06.2023 | 16:00 bis 19:00 Uhr | Campus Magdeburg | Audimax, Haus 15

30 Jahre AsylbLG: (K)ein Recht aufmenschenwürdige Gesundheitsversorgung und gesellschaftliche Teilhabe?

Vortrag mit Volker Gerloff (Rechtsanwalt)

Im Mai und Juni 1993 wurde das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Seitdem ist das Gesetz die rechtliche Grundlage für die Existenzsicherung, aber auch für die Versorgung bei Krankheit, Behinderung und Pflegebedürftigkeit für bestimmte geflüchtete Menschen in Deutschland. Betroffene vom AsylbLG sind zumeist auf Unterstützung angewiesen, wenn beispielsweise fachärztliche Behandlungen, Therapien oder Hilfsmittel wie Rollstühle, Prothesen, Leistungen zur Eingliederungshilfe oder Pflegeleistungen benötigt werden. In dem Vortrag wird Rechtsanwalt Volker Gerloff die sozialrechtliche Schlechterstellung im AsylbLG im Sinne einer menschenrechtsorientierten Sozialen Arbeit problematisieren. Darauf aufbauend wird anhand von Fallbeispielen aus der Praxis aufgezeigt, welche Handlungsmöglichkeiten Sozialarbeitende und Rechtsanwält:innen haben, um gemeinsam mit vom AsylbLG-Betroffenen eine menschenwürdige Gesundheitsversorgung und gesellschaftliche Teilhabe durchzusetzen.

Dies ist eine Veranstaltung der Professur „Recht in der Sozialen Arbeit“ an der Hochschule Magdeburg-Stendal in Kooperation mit dem Institut für demokratische Kulturder Hochschule Magdeburg-Stendal sowie dem Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt.

16.05.2023 | Wie kann demokratische Teilhabe im Metaverse ganz konkret aussehen?

Dienstag | 16.05. | 10 Uhr – 11:30 Uhr | Online

2021 stellte Meta Platforms seine Vision des Metaverse vor und löste damit eine Debatte über die Zukunft der digitalen Welt aus. Während einige das Metaverse als eine vielversprechende neue Umgebung betrachten, sehen andere darin eine potenzielle Bedrohung für unsere bereits polarisierte Welt oder einen Ort an dem Menschen in alternative Realitäten flüchten. In Anlehnung an die Erwartungen und Bedenken, die zu Beginn der 2010er Jahre im Zusammenhang mit sozialen Online-Netzwerken geäußert wurden, stellt sich die Frage, wer dafür sorgen wird, dass das Metaverse, sollte es „the next big thing“ werden, ein demokratischer und deliberativer Raum ist. Wie kann demokratische Teilhabe im Metaverse ganz konkret aussehen? Wie könnten beispielsweise Städte und Kommunen immersive Systeme nutzen um Bürger:innen teilhaben zu lassen?

Plattformen der digitalen Beteiligung ermöglichen es Bürger:innen, sich asynchron und ortsunabhängig an lokalen Entscheidungsfindungsprozessen, wie etwa der Stadtplanung, zu beteiligen. Gleichzeitig gelingt es diesen Plattformen aber nicht, die breite Bevölkerung abzuholen. Dies liegt einerseits an generellen Hürden von Beteiligungsprozessen, anderseits an der Usability der digitalen Tools. In verschiedenen Studien konnten Vorteile des Einsatzes von immersiven Systeme für die partizipative Stadtplanung herausgearbeitet werden. In dem Beitrag sollen Ergebnisse vorgestellt und zugleich diskutiert werden, wie Städte und Kommunen das Metaverse für sich nutzen können, um ihre Bürger:innen an Weiterentwicklungen ihres direkten Umfelds teilhaben zu lassen. Ansätze digitaler Twins sollen vorgestellt und zugleich erörtert werden, wie im Sinne einer Demokratisierung der Technologieentwicklung inklusivere immersive Systeme gemeinsam mit verschiedenen Akteuren entwickelt werden können.

Mit Beiträgen u.a. von:

·       Dr. Jonas Fegert (Abteilungsleiter Information Management and Analytics, Information Process Engineering (IPE), FZI Forschungszentrum Informatik)

16.05.2023 | „Community-Kapitalismus“ – Sorgearbeit als Demokratieproblem

Dienstag | 16.05. | 18:30 Uhr | Online

Die demokratische Zivilgesellschaft Sachsen-Anhalts ist in den vergangenen 20 Jahren von zahlreichen Engagierten aufgebaut worden, die Initiativen gegründet, Kundgebungen und Fachveranstaltungen organisiert, sich vernetzt und professionalisiert haben. Ohne Zweifel ist dies eine Erfolgsgeschichte. Basis ist ein großes Ausmaß ehrenamtlich-unbezahlter und eher gering entlohnter Arbeit im Sozialen Sektor. Im Zentrum der Veranstaltung steht die These, dass notwendige und anerkennenswerte Arbeit wie diese als Teil der gesellschaftlichen Sorgearbeit (in Familien, Kitas, Pflege etc.) ausgebeutet wird und dass dies ein Demokratieproblem darstellt.

Dr.in Tine Haubner (Friedrich Schiller Universität Jena) führt in die grundlegenden Thesen ihres mit Silke van Dyk verfassten Buchs ,Community-Kapitalismus‘ ein. Dass und warum  Sorgearbeit insgesamt unter Druck gerät und was das Netzwerk Care Revolution dem entgegensetzt, erläutert Dr.in Barbara Fried (Rosa Luxemburg Stiftung). Eingeladen sind und mitdiskutieren werden Vertreterinnen des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt. Moderation: Prof.in Dr.inKatrin Reimer-Gordinskaya (Institut für demokratische Kultur)

Die Veranstaltung wird im Rahmen des Projektes „Integrative Demokratieforschung im Land Sachsen-Anhalt“ am Institut für demokratische Kultur der Hochschule Magdeburg-Stendal veranstaltet. Das Projekt und die Veranstaltung wird vom Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt gefördert.

27.04.2023 | Digitaler Kick-Off zu einem neuen Forschungs- und Handlungsfeld: Chancen und Risiken immersiver Technologien für die Demokratie

Donnerstag | 27.04.2023 | 10 Uhr – 13Uhr | Online

Das Metaverse verspricht digitale Freiheit und immersive Erlebnisse in einer ganz neuen Form. Jedoch ist unklar, ob und wie demokratische Strukturen und Kulturen im Metaverse umgesetzt werden können und sollten. Darüber wollen wir mit Ihnen am 27.04.2023 in einem dreistündigen Workshop diskutieren. Das Symposium findet über Zoom statt und bildet den Auftakt für eine Veranstaltungsreihe des Forschungsprojekts “Demokratische Kultur in immersiven Umgebungen”. Die Events dienen der Vorstellung und Diskussion neuer Studien und Entwicklung sowie der transdisziplinären Vernetzung.

Mit Beiträgen von:

  • Dr. Georg Plattner (ITAS)
  • Dr. Laura Hrivi & Marie von Stauffenberg (Meta)
  • Prof. Dr. Matthias Quent (H2)
  • Dr. Octavia Madeira (ITAS)
06.12.2022 | Auftaktveranstaltung

Anlässlich der Gründung des IdK laden wir alle Interessierten zu einer ganztägigen Auftaktveranstaltung auf dem Campus Magdeburg am 06. Dezember 2022 ein. Ziel der Veranstaltung ist es, die im Entstehen befindliche Forschungsagenda des IdK vorzustellen und erste Grundsteine für den Wissenschaft-Praxis-Austausch zu legen. Inhaltlich wird sich die Veranstaltung an den drei Schwerpunkten des IDLSA-Projektes orientieren:

  • jüdisches Leben und Antisemitismus
  • (post-)migrantisches Leben und Rassismus
  • Strukturen, Ideologien und Strategien der äußerstenRechten

Wir werden uns jedem Schwerpunkt im Rahmeneiner Podiumsdiskussion widmen. Hierzu haben wir Vertreter:innen aus Politik, Zivilgesellschaft undWissenschaft eingeladen. Abschließend möchten wir gern mit Ihnen anstoßen. Wir hoffen, dass wir Ihr Interesse geweckt haben, und freuen uns, Sie vor Ort begrüßen zu dürfen.

Programmplan

10:00 Ankunft

10:30-10:45 Begrüßung durch die Institutsleitung

  • Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya (Professo­rin für Kindliche Entwicklung, Bildung und Soziali­sation, Hochschule Magdeburg-Stendal)
  • Prof. Dr. Matthias Quent (Professor für Soziologie, Hochschule Magdeburg-Stendal)

10:45-11:15 Grußworte und Impulse aus Politik und Zivilgesellschaft

  • Daniel Grunow (stellvertretend für Dr. Wolfgang Schneiß, Ansprechpartner für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus)
  • Timo Reinfrank (Geschäftsführer der Amadeu An­tonio Stiftung)

11:15-11:30 Kaffeepause

11:30-13:00 Panel I
Sachsen-Anhalt als Postmigrationsgesellschaft? Zum Stand der gesellschaftlichen und politischen Auseinandersetzungen um Migration, Rassismus und Heterogenität“

  •  Susi Möbbeck (Staatssekretärin im Minis­terium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleich­stellung & Integrationsbeauftragte der Landesre­gierung)
  • Mamad Mohamad (Geschäftsführer des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V.)
  • Prof.in Dr.in Sevasti Trubeta (Professorin für Kindheit und Migration, Hochschule Magdeburg-Stendal)
  • Moderation: Dr. Helge Petersen (Projekt „Integrative Demokratie Forschung im Land Sachsen-Anhalt“, Hochschule Magdeburg-Stendal)

13:00-14:00 Mittagspause

14:00-14:30 Grußworte und Impulse aus Wissenschaft und Politik

  • Prof.in Dr.in Manuela Schwartz (Rektorin & Profes­sorin für Historische Musikwissenschaft, Hochschule Magdeburg-Stendal)
  • Peter Hinrichs (Referent für Forschung, Techno­logietransfer, Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft im Ministerium für Wissenschaft, Ener­gie Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen- Anhalt)

14:30-15:00 Kaffeepause

15:00-16:30 Panel II
„Antisemitismus in einer heterogenen Gesell­schaft. Über Entwicklungen, Dynamiken und Gegenmaßnahmen in Sachsen-Anhalt“

  • Tobias Krull (MdL von Sachsen-Anhalt, CDU)
  • Daniel Grunow (Referent des Ansprechpartners für jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt und gegen Antisemitismus)
  • Marina Chernivsky (Vorstand und Geschäftsführe­rin von OFEK e.V. – Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung)
  • Prof.in Dr.in Katrin Reimer-Gordinskaya
  • Moderation: Martina Sander (Projekt „Integrative Demokratie Forschung im Land Sachsen-Anhalt“, Hochschule Magdeburg-Stendal)

16:30-16:45 Kaffeepause

16:45-18:15 Panel III
„Alles neu macht der Herbst?‘ Dynamiken und Kontinuitäten extrem rechter Proteste“

  • Henriette Quade (MdL von Sachsen-An­halt, DIE LINKE)
  • David Begrich(Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V.)
  • Prof. Dr. Matthias Quent
  • Moderation: Nikolas Dietze (Projekt „Integrative Demokratie Forschung im Land Sachsen-Anhalt“, Hochschule Magdeburg-Stendal)

18:15 Empfang

08.11.2022 | Immer am Montag – Zum aktuellen Stand des Protestgeschehens rund um den „heißen Herbst“ in Ostdeutschland

Öffentlicher Vortrag und Diskussion mit David Begrich (Miteinander e.V.)

Seit Spätsommer gehen in zahlreichen ostdeutschen Städten Menschen gegen die Energiekrise und die Folgen der Inflation auf die Straße. Sichtbar wird dabei sowohl die Heterogenität des Protests als auch ein Kern derer, die bereits im Kontext der Querdenken Proteste zu Corona oder zu Pegida auf die Straße gehen. Der Vortrag skizziert das Protestfeld, seine Akteure und fragt nach den Mobilisierungsmechanismen und der Ambivalenz sozialen Protests in Ostdeutschland.


David Begrich ist Mitarbeiter der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander – Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V. in Magdeburg.